BADEN MIT
NECKARWASSER
↑ Schwimmer am NeckarErlebnistag ©Max Coupe
Jahrhundertelang nutzten die Stuttgarter*innen den Neckar zum Schwimmen. Daraus entwickelte sich bis ins 20. Jahrhundert eine lebendige Flussbadekultur mit Badehäusern und Einstiegsstellen.
Mit den ersten Umbaumaßnahmen im frühen 20. Jh. verschwanden viele natürliche Badestellen. Auf die anhaltende Popularität des Flusssbadens reagierte die Stadt, indem sie weitere offizielle Badestellen eröffnete. Diese waren dringend notwendig, denn vor dem Zweiten Weltkrieg verfügten viele Stuttgarter Wohnungen weder über eigene Badezimmer noch über fließendes Wasser. Das Flussbaden war im Alltag selbstverständlich.
Doch mit der Industrialisierung und der zunehmenden Verschmutzung durch Abwässer wurde das Baden im Neckar zunehmend eingeschränkt und 1978 schließlich endete die Tradition des Flussbadens mit dem stadtweiten Badeverbot endgültig.
↑ Wasserqualitätsmessung ©Neckarinsel e.V.
Heute hat sich die Situation deutlich verbessert. Dank Renaturierungsmaßnahmen und moderner Kläranlagen ist die Wasserqualität im Neckar stark gestiegen. Messungen des Neckarinsel e.V. zeigen: An den meisten Sommertagen könnte laut Badegewässerrichtlinie im Neckar geschwommen werden. Das ist in Zeiten der Klimakrise besonders wichtig: In immer heißer werdenden Sommer gewinnt der direkte Zugang zu kühlenden Fließgewässern zunehmend an Bedeutung für Gesundheit und Lebensqualität in der Stadt.
Das Neckarbädle bringt ein Stück Geschichte zurück und schafft einen Ort für alle mitten in der Stadt. Im geklärten Flusswasser können Kinder künftig wieder schwimmen lernen und Erwachsene entspannen. Gemeinsam kann so Stück für Stück ein neuer und sicherer Umgang mit unserem Fluss entstehen und das Bewusstsein für unserer Lebensgrundlage, Wasser stärken.
↑ NeckerErlebnistag 2025 ©ARGE Neckarbädle